Der Tennisellbogen

Liebe Leser,

heute mal was zum Tennisellbogen:

Recht häufig in der Praxis begegnet einem dieses Problem, der Tennisellbogen, dessen medizinische Diagnose Epicondylitis lateralis humeri lautet. Die meisten Patienten entgegnen, dass sie doch keine Tennisspieler seien. Nun, das muss man auch nicht sein.
Der Name deutet auf ein entzündliches Geschehen an der äußeren Ellbogenspitze hin. Hier setzen Sehnen der Hand und Fingerstrecker an. Im Falle eines Tennisellbogens findet man diese Stelle sehr schnell: Sie schmerzt. Druck auf diese Stelle führt zu einem heftigen, stechenden Schmerz, der oft bis in das Handgelenk ausstrahlt. Die gesamte Streckmuskulatur des Unterarms ist schmerzhaft, die Fasern sind hart und verkrampft. Lässt man den Finger wie an einer Gitarrensaite darüberschnalzen, kommt es typischerweise zu einer Aktivierung des Muskels und einem damit verbundenen Hochspringen eines oder sogar mehrerer Finger, dem sogenannten „Jump-sign“. Auch alltägliche Aktivitäten wie Flaschen öffnen, Schrauben festziehen, das Lenkrad bewegen, Gewichte heben und viele weitere Aktivitäten der Hände und Finger, führen zu Schmerzen.
Häufig stammen diese Überlastungen von wiederholten Aktivitäten, die die Muskulatur überfordern. In den meisten Fällen kann man bei genauer Untersuchung auch begünstigende Faktoren aufspüren. Diese könnten zB nerval sein und mit der Halwirbelsäule zusammenhängen, mit mechanischen Gelenkstörungen der Handwurzel oder des radius, der Elle. Regelmäßig finde ich auch harte Verspannungen der Hand- und Fingerbeuger. Die Beugemuskulatur ist grundsätzlich sehr stark. Am Unterarm können Verspannungen der Beuger zu einer großen Belastung der Strecker führen, die in der Folge ständig mit vermehrtem Kraftaufwand arbeiten müssen. Es gibt weitere Möglichkeiten, die jedoch den Rahmen dieses kleinen Artikels sprengen würden.

Was können Sie selbst tun?

Dehnen Sie regelmäßig die Beuger und Strecker des Unterarms, Ellbogens und der Schulter/Brustmuskulatur. Die Anwendung von Kurzzeit-Eis in Verbindung mit Dehnung kann dabei von Vorteil sein, vor allem direk auf der schmerzhaften Muskulatur angewandt.
Da der Tennisellbogen stark zur Chronifizierung neigt, kann es zu Ihrem Vorteil sein, therapeutische Unterstützung zu suchen.

Eine gute Woche wünsche ich Ihnen,

Ihr Kai Schabel